Vergleichsverfahren: Unterschied zwischen den Versionen

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Bei den Multiplikatoren unterscheidet man in sogenannte ''Trading Multiples'' (abgeleitet aus Börsenkursen und ''Transaction Multiples'' (abgeleitet Transaktionen.<ref>Bachl (2015), 13</ref>  
 
Bei den Multiplikatoren unterscheidet man in sogenannte ''Trading Multiples'' (abgeleitet aus Börsenkursen und ''Transaction Multiples'' (abgeleitet Transaktionen.<ref>Bachl (2015), 13</ref>  
  
Multiplikatoren können weiters nach der zeitlichen Dimension der betriebswirtschaftlichen Bezugsgröße unterschieden werden. Bei den sogenannten Trailing Multiples werden Finanzdaten des letzten
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Multiplikatoren können weiters nach der zeitlichen Dimension der betriebswirtschaftlichen Bezugsgröße unterschieden werden. Bei den sogenannten ''Trailing Multiples'' werden Finanzdaten des letzten
veröffentlichten Wirtschaftsjahres in Beziehung zu einem aktuellen Unternehmenspreis gesetzt. Forward Multiples hingegen setzen zukünftig erwartete Kenngrößen (welche zumeist aus Einschätzungen
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veröffentlichten Wirtschaftsjahres in Beziehung zu einem aktuellen Unternehmenspreis gesetzt. ''Forward Multiples'' hingegen setzen zukünftig erwartete Kenngrößen (welche zumeist aus Einschätzungen
 
von Wertpapieranalysten abgeleitet und über einschlägige Datenbanken bezogen werden können) in Beziehung zu einem aktuellen Unternehmenspreis.<ref>Bachl (2015), 13</ref>
 
von Wertpapieranalysten abgeleitet und über einschlägige Datenbanken bezogen werden können) in Beziehung zu einem aktuellen Unternehmenspreis.<ref>Bachl (2015), 13</ref>
  

Version vom 16. September 2017, 18:51 Uhr

Kurzinfo!

Vergleichsverfahren (Multiplikatorverfahren) ermitteln den Unternehmenswert anhand des Vergleiches mit realen Transaktionen vergleichbarer vergleichbarer Unternehmen. Die beobachteten Preise werden in Beziehung zu bestimmten erfolgswirtschaftlichen Kenngrößen (zB EBIT, EBITDA, Umsatz) gesetzt, woraus sich ein Multiplikator (Multiple) errechnet. Dieser Multiplikator wird auf die jeweilige Kenngröße des konkret zu bewertenden Unternehmens angewendet und hieraus der Unternehmenswert berechnet.[1]

Das Fachgutachten KFS BW 1 (2014) empfiehlt Vergleichsverfahren zur Plausibilisierung der Ergebnisse der Diskontierungsverfahren. Rz. 19 KFS BW 1 (2014) lässt für kleine Unternehmen eine Ermittlung des Unternehmenswertes durch ein Vergleichsverfahren zu. Zu den damit verbundenen Problemen siehe Hager (2014a).

siehe auch-> Bewertungsverfahren

Synonyme: Multiplikatormethode, Multiple

Arten der Mutltiplikatoren

nach der Bezugsgröße

Entity-Multiplikatoren verweisen auf den Gesamtwert eines Unternehmens.[2]

Bezugsgrößen für die Ermittlung von Entity-Multiplikatoren für das Gesamtkapital eines Unternehmens sind Erfolgsgrößen vor Bedienung der Fremdkapitalgeber:

  • Gesamtkapitalwert/Umsatz-Multiplikator
  • Gesamtkapitalwert/EBIT-Multiplikator
  • Gesamtkapitalwert/EBITDA-Multiplikator

Equity-Multiplikatoren bilden im Zähler den Marktpreis des Eigenkapitals ab.[3] Bezugsgrößen sind Ergebnisse nach Bedienung der Fremdkapitalgeber:

  • Kurs/Gewinn-Verhältnis
  • Kurs/Cashflow-Verhältnis.

nach der Datenquelle

Bei den Multiplikatoren unterscheidet man in sogenannte Trading Multiples (abgeleitet aus Börsenkursen und Transaction Multiples (abgeleitet Transaktionen.[4]

Multiplikatoren können weiters nach der zeitlichen Dimension der betriebswirtschaftlichen Bezugsgröße unterschieden werden. Bei den sogenannten Trailing Multiples werden Finanzdaten des letzten veröffentlichten Wirtschaftsjahres in Beziehung zu einem aktuellen Unternehmenspreis gesetzt. Forward Multiples hingegen setzen zukünftig erwartete Kenngrößen (welche zumeist aus Einschätzungen von Wertpapieranalysten abgeleitet und über einschlägige Datenbanken bezogen werden können) in Beziehung zu einem aktuellen Unternehmenspreis.[5]

nach der Bezugsgruppe

Nach der Genauigkeit der Vergleichs(Bezgugs)gruppe lassen sich unterscheiden:

  • Peer Group Analysen:

Dabei werden die aus vergleichbaren Unternehmen (Peer Group) die Berwertungsgrößen abgeleitet. Dies stellt die genaueste Untersuchung dar. IdR ist ein Zugang zu professionellen Datenbanken wie zB Bloomberg erforderlich.

  • Branchenmultiplikatoren:

Dabei werden die aus erforderlichen Daten branchenweise zusammengestellt und zur Verfügung gestellt. (zB Damodaran, Daten von Schwetzler in BP, CF, Aschauer ua genauer. Problem ist oftmals, dass die Branchen nicht nachvollziehbar abgegrenzt sind (kein Hinweis auf eine Branchenklassifizierungen, oder nicht die passende Branche auffindbar ist.

  • Erfahrungswerte:

Diese vermeindlich gesicherten Erfahrungswerte sind idR weder fundiert, noch nachvollziehbar.

Literatur

Fachgutachten

  • Rz. 118ff KFS/BW 1 (2014)
  • Rz. 164f IDW S1 (2008)

Fachliteratur

  • Bachl (2015), 13, 14
  • Drukarczyk / Schüler (2016), 419ff
  • Hager (2014a), 1122
  • Ihlau ua (2013), 55, 59,
  • Mandl / Rabel (1997), 42ff, 258ff
  • WP-Handbuch II (2014), Rz. A 206ff

-->siehe auch Liste der verwendeten Literatur

Unterlage(n)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Bachl (2015), 13
  2. WP-Handbuch II (2014), Rz. A 216
  3. WP-Handbuch II (2014), Rz. A 213
  4. Bachl (2015), 13
  5. Bachl (2015), 13