Marktwert des Gesamtkapitals

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Kurzinfo!

Der Marktwert des Gesamtkapitals (der Unternehmung), GK* entspricht dem Barwert aller künftigen Zahlungen, die die Kapitalgeber des Unternehmens erwarten, und setzt sich aus dem Marktwert des Eigenkapitals und dem Marktwert des Fremdkapitals zusammen.[1]

Der Entity-Wert des Unternehmens zeigt den Barwert der operativen Cash-Flows an und ermöglicht so eine Einschätzung, ob mit dem operativen Geschäft - unabhängig von den Finanzierungsentscheidungen des Unternehmens - die Kapitalkosten gedeckt werden können.[2]

  • Synonyme: Bruttounternehmenswert, Bruttowert, Enterprise-Value, Entity-Value, Marktwert des Unternehmens

siehe auch-> Bruttoverfahren, Marktwert

Ermittlung

Der Marktwert des Gesamtkapitals setzt sich aus dem Wert des betriebsnotwendigen Vermögens und dem Wert des nicht betriebsnotwendigen Vermögens zusammen.

Der Wert des betriebsnotwendigen Vermögens wird mit Hilfe von Bruttoverfahren (WACC-, APV- und TCF-Verfahren)17 ermittelt. Dazu wird beim WACC- und dem TCF-Verfahren direkt der Wert des betriebsnotwendigen Vermögens ermittelt. Beim APV-Verfahren wird der Wert des unverschuldeten Unternehmens und der Barwert der Steuervorteile (Wert des Tax-Shields) getrennt ermittelt.

Bedeutung

  • Bei den Bruttoverfahren wird der Marktwert des Eigenkapitals aus dem Marktwert des Gesamtkapitals abgeleitet.
  • Der Marktwert des Gesamtkapitals ermöglicht eine Beurteilung des Gesamtunternehmens im Hinblick auf Bedeckung von Gläubigern und Investoren.
  • Der Marktwert des Gesamtkapitals ist die Bezugsgröße der Entity-Multiplikatoren, d.h. sie ermitteln den Wert des Gesamtunternehmens und der Wert des Eigenkapitals ist so wie beim Bruttoverfahren durch Abzug des Fremdkapitals zu ermitteln.

Literatur

Fachgutachten

  • KFS/BW 1 Rz. 36, 43;

Fachliteratur

  • Bachl (2018), 16 f;
  • Fleischer / Hüttemann (2015), 255 ff;
  • Mandl / Rabel (1997), 282 ff;
  • WPH-Edition (2018), Rz. A 141 f;

Unterlage(n)


-->siehe auch Liste der verwendeten Literatur

Einzelnachweise

  1. Mandl / Rabel (1997), 283
  2. Fleischer / Hüttemann (2015), 256