Kapitalwertverfahren: Unterschied zwischen den Versionen

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Beim '''Kapitalwertverfahren''' - (= Barwert-, Present-Value-Methode) wird die Vorteilhaftigkeit einer Investition nach ihrem Kapitalwert beurteilt. Der Kapitalwert ist die Differenz zwischen den abgezinsten Einzahlungen und Auszahlungen einer Investition, bezogen auf den Zeitpunkt unmittelbar vor Beginn der Investition.<ref>Zischg (2008a)</ref>
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Beim '''Kapitalwertverfahren''' - (= Barwert-, Present-Value-Methode) wird die Vorteilhaftigkeit einer Investition nach ihrem Kapitalwert beurteilt. Der Kapitalwert ist die Differenz zwischen den abgezinsten Einzahlungen und Auszahlungen einer Investition, bezogen auf den Zeitpunkt unmittelbar vor Beginn der Investition.<ref>Zischg (2008a).</ref>
  
Ist der Kapitalwert nach Abzinsung größer gleich 0, dann ist die Investition im Sinn der Kapitalwertmethode vorteilhaft. Beim Alternativenvergleich ist jene Investition die vorteilhafteste, welche den höchsten [[Barwert]] aufweist. Für die Anwendung der Kapitalwertmethode ist es wichtig zu wissen, dass der Kapitalwert einer Investition mit steigendem Kalkulationszinsfuß abnimmt.<ref>Zischg (2008a)</ref>
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Ist der Kapitalwert nach Abzinsung größer gleich 0, dann ist die Investition im Sinn der Kapitalwertmethode vorteilhaft. Beim Alternativenvergleich ist jene Investition die vorteilhafteste, welche den höchsten [[Barwert]] aufweist. Für die Anwendung der Kapitalwertmethode ist es wichtig zu wissen, dass der Kapitalwert einer Investition mit steigendem Kalkulationszinsfuß abnimmt.<ref>Zischg (2008a).</ref>
  
Ein positiver Kapitalwert bedeutet, dass der Investor die eingesetzten Mittel wiedergewonnen hat, die ausstehenden Beträge zum Kalkulationszinsfuß verzinst wurden und darüber hinaus ein barwertiger Überschuss erzielt wurde.<ref>Zischg (2008a)</ref>
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Ein positiver Kapitalwert bedeutet, dass der Investor die eingesetzten Mittel wiedergewonnen hat, die ausstehenden Beträge zum Kalkulationszinsfuß verzinst wurden und darüber hinaus ein barwertiger Überschuss erzielt wurde.<ref>Zischg (2008a).</ref>
  
Der Kapitalwert kann ermittelt werden:<ref>Lechner ua (2010), 324</ref>
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Der Kapitalwert kann ermittelt werden:<ref>Lechner ua (2010), 324.</ref>
 
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# [[Bruttoverfahren|brutto]]: zuerst wird der Gesamtwert des eingesetzten Kapitals ermittelt, durch Abzug des Fremdkapitals ergibt der Wert des Eigenkapitals,
 
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Der Grundsatz, dass der [[Unternehmenswert]] der [[Barwert]] der künftigen [[finanzieller Überschuss|finanziellen Überschüsse]] darstellt, wird als '''Kapitalwertprinzip''' bezeichnet.<ref>Fleischer / Hüttemann (2015), S. 94</ref>
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Der Grundsatz, dass der [[Unternehmenswert]] der [[Barwert]] der künftigen [[finanzieller Überschuss|finanziellen Überschüsse]] darstellt, wird als '''Kapitalwertprinzip''' bezeichnet.<ref>Fleischer / Hüttemann (2015), S. 94.</ref>
  
 
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Der Bezug auf die künftigen [[finanzieller Überschuss|finanziellen Überschüsse]] wird als '''Zukunftsbezogenheitsprinzip''' bezeichnet.<ref>Fleischer / Hüttemann (2015), S. 93</ref> Vergangene Erträge dürfen nicht ins das Bewertungskalkül einfließen.
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Das '''Zukunftsbezogenheitsprinzip''' besagt, dass für die Bewertung die künftigen finanziellen Überschüsse maßgeblich sind.<ref>Fleischer / Hüttemann (2015), S. 93.</ref> Vergangene Erträge dürfen nicht ins das Bewertungskalkül einfließen.  
  
Die Zukunftsbezogenheit der Unternehmensbewertung hat Münstermann kurz und gut wie folgt formuliert: „Für das Gewesene gibt der Kaufmann nichts." <ref>Fleischer / Hüttemann (2015), S. 93 unter Verweis auf
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Die Zukunftsbezogenheit der Unternehmensbewertung hat [https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_M%C3%BCnstermann_(%C3%96konom) Münstermann] kurz und gut wie folgt formuliert:<ref>Fleischer / Hüttemann (2015), S. 93 unter Verweis auf Münstermann, Wert und Bewertung der Unternehmung, S. 21.</ref>
Münstermann, Wert und Bewertung der Unternehmung, S. 21</ref>
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'''„Für das Gewesene gibt der Kaufmann nichts."'''
  
''siehe auch-> [[Stichtagsprinzip]]''
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Die Abgrenzung zwischen dem Vergangenen und der Zukunft trifft der [[Bewertungsstichtag]].
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==
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=== Fachgutachten ===
 
=== Fachgutachten ===
* Rz. KFS/BW 1 (2014)
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* Rz. IDW S1 (2008) -->
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* KFS/BW 1 Rz. 25, 31;
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* IDW S1 Rz. 101;
  
 
=== Fachliteratur ===
 
=== Fachliteratur ===
  
* Bachl (2015), 11, 29
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* Bachl (2018), S. 16, 41;
* Fleischer / Hüttemann (2015), S. 93
+
* Fleischer / Hüttemann (2015), S. 94;
* Kruschwitz (2009)
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* Kruschwitz (2009);
* Lechner ua (2010), 323ff
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* Lechner ua (2010), S. 323ff;
* Mandl / Rabel (1997), 79 ff
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* Mandl / Rabel (1997), S. 79 ff;
* Zischg (2008)
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* Petersen u.a. (2013), S. 117;
* Zischg (2008a)
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* Zischg (2008);
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* Zischg (2008a);
 
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* Hager: ''"Grundsätze ordnungsmäßiger Unternehmensbewertung"'', [[Datei:Grundsätze-UBW.pdf]], Stand Mai 2022, S. 9;
  
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-->''siehe auch [[Liste der verwendeten Literatur]]
 
-->''siehe auch [[Liste der verwendeten Literatur]]
  

Aktuelle Version vom 13. Mai 2022, 19:45 Uhr

Kurzinfo!

Beim Kapitalwertverfahren - (= Barwert-, Present-Value-Methode) wird die Vorteilhaftigkeit einer Investition nach ihrem Kapitalwert beurteilt. Der Kapitalwert ist die Differenz zwischen den abgezinsten Einzahlungen und Auszahlungen einer Investition, bezogen auf den Zeitpunkt unmittelbar vor Beginn der Investition.[1]

Ist der Kapitalwert nach Abzinsung größer gleich 0, dann ist die Investition im Sinn der Kapitalwertmethode vorteilhaft. Beim Alternativenvergleich ist jene Investition die vorteilhafteste, welche den höchsten Barwert aufweist. Für die Anwendung der Kapitalwertmethode ist es wichtig zu wissen, dass der Kapitalwert einer Investition mit steigendem Kalkulationszinsfuß abnimmt.[2]

Ein positiver Kapitalwert bedeutet, dass der Investor die eingesetzten Mittel wiedergewonnen hat, die ausstehenden Beträge zum Kalkulationszinsfuß verzinst wurden und darüber hinaus ein barwertiger Überschuss erzielt wurde.[3]

Der Kapitalwert kann ermittelt werden:[4]

  1. brutto: zuerst wird der Gesamtwert des eingesetzten Kapitals ermittelt, durch Abzug des Fremdkapitals ergibt der Wert des Eigenkapitals,
  2. netto: es wird direkt der Wert des Eigenkapitals ermitelt).

Kapitalwertprinzip

siehe auch-> Grundsätze ordnungsmäßiger Unternehmensbewertung

Der Grundsatz, dass der Unternehmenswert der Barwert der künftigen finanziellen Überschüsse darstellt, wird als Kapitalwertprinzip bezeichnet.[5]

Zukunftsbezogenheitsprinzip

siehe auch-> Grundsätze ordnungsmäßiger UnternehmensbewertungFortführungsprämisse, Stichtagsprinzip

Das Zukunftsbezogenheitsprinzip besagt, dass für die Bewertung die künftigen finanziellen Überschüsse maßgeblich sind.[6] Vergangene Erträge dürfen nicht ins das Bewertungskalkül einfließen.

Die Zukunftsbezogenheit der Unternehmensbewertung hat Münstermann kurz und gut wie folgt formuliert:[7]

„Für das Gewesene gibt der Kaufmann nichts."

Die Abgrenzung zwischen dem Vergangenen und der Zukunft trifft der Bewertungsstichtag.

Literatur

Fachgutachten

  • KFS/BW 1 Rz. 25, 31;
  • IDW S1 Rz. 101;

Fachliteratur

  • Bachl (2018), S. 16, 41;
  • Fleischer / Hüttemann (2015), S. 94;
  • Kruschwitz (2009);
  • Lechner ua (2010), S. 323ff;
  • Mandl / Rabel (1997), S. 79 ff;
  • Petersen u.a. (2013), S. 117;
  • Zischg (2008);
  • Zischg (2008a);

Unterlage(n)

-->siehe auch Liste der verwendeten Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Zischg (2008a).
  2. Zischg (2008a).
  3. Zischg (2008a).
  4. Lechner ua (2010), 324.
  5. Fleischer / Hüttemann (2015), S. 94.
  6. Fleischer / Hüttemann (2015), S. 93.
  7. Fleischer / Hüttemann (2015), S. 93 unter Verweis auf Münstermann, Wert und Bewertung der Unternehmung, S. 21.